Petition an: Innensenator der Stadt Berlin
Abschiebung der Starpianistin Anastassiya Dranchuk stoppen. Erbitten sofortige Einbürgerung!
Abschiebung der Starpianistin Anastassiya Dranchuk stoppen. Erbitten sofortige Einbürgerung!
An den Senator für Inneres der Stadt Berlin, Herrn Andreas Geisel
Sehr geehrter Herr Senator,
begnadete Künstler von Weltformat bereichern unsere Kultur und dienen unserem Ruf als Kulturnation. Umso unverständlicher ist es, gerade angesichts der doch eher liberalen Asylpolitik der Bundesrepublik, wenn ausgerechnet ein musikalisches Wunderkind, das seit seiner Kindheit in Berlin lebt, dort entscheidend geprägt und perfekt integriert wurde, das in Berlin seine großen Erfolge feiern konnte, aufgrund einer unverständlichen bürokratischen Entscheidung als "unerwünschter Ausländer" abgeschoben werden soll.
Die Rede ist von Anastassiya Dranchuk, die gerade in Berlin ihren 29. Geburtstag feierte. Geboren 1989 in der ehemaligen Sowjetunion, zog sie 2001, mit 12 Jahren, auf Einladung der Berliner Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ nach Berlin. Zu ihren Förderern gehörte Daniel Barenboim. Ihre Eltern, beide Musiker, zogen mit ihr nach Berlin, besitzen seit Jahren den deutschen Pass, haben eine Eigentumswohnung in Berlin Mitte und sind als Konzertmusiker und Gymnasiallehrer berufstätig. Nur weil sie wegen ihrer Konzerte ihr Studium unterbrechen musste und exmatrikuliert wurde, soll Frau Dranchuk jetzt nach Kasachstan deportiert werden.
Frau Dranchuk hat keine Beziehung zu diesem Land, keine Verwandten dort, sie spricht nicht einmal Kasachisch. Ihre Eltern sind beide Russen, deren Familien von Stalin in die kasachische Wüste deportiert wurden, aber nie Teil der kasachischen Gesellschaft und Kultur wurden - und, wie gesagt, jetzt Deutsche sind. Durch eine Abschiebung würde Frau Dranchuk gewaltsam von ihrer Familie, ihren Freunden und Förderern, ihrer Kunst, ja ihrem ganzen Leben getrennt und in einem ihr längst völlig fremden Land ausgesetzt werden.
Von diesem humanitären Aspekt einmal abgesehen wäre ihre Abschiebung ein großer Verlust für die deutsche Kultur- und Musikwelt, in der Frau Dranchuk hohe Anerkennung genießt und als Pianistin von Weltrang gilt. Und schließlich ist sie bestens integriert, spricht bestes Deutsch, hat in Berlin ihre Freunde und ihren Lebensmittelpunkt, eine exzellente Ausbildung und die beste Perspektive - durch zahllose Engagements war sie schon in jungen Jahren eine treue Steuerzahlerin, der nichts ferner liegt, als Staat oder Gesellschaft Kosten zu verursachen. Damit ist sie ein Vorbild für gelungene Integration, dafür, dass Fleiss und Leistung sich lohnen - und wäre eine Abschiebung noch unverständlicher.
Wir bitten Sie daher dringend, das Leben dieser begnadeten jungen Künstlerin nicht zu zerstören, sondern ihr weiterhin zu erlauben, als Aushängeschild der Kultur- und Klassikszene Berlins und der Bundesrepublik, in Ihrer Stadt zu wirken und ihr die längst überfällige Einbürgerung zu ermöglichen.
Im Voraus danken wir Ihnen für eine Entscheidung, die gleichermaßen human und im Dienste der Kunst wäre und ein großes Talent für Berlin und Deutschland erhalten würde!
Hochachtungsvoll
Dr. h.c. Michael Hesemann, Historiker und Autor
und alle Unterzeichnenden